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Prof. Dr. Zotto antwortet

Leserfragen ...

 

Leserfragen

Wasserbruch im Hoden 

Bernhard,18: Seit einigen Jahren habe ich einen Wasserbruch im Hoden. Da dieser mich zunehmend behindert, möchte ich ihn demnächst beseitigen lassen. Mein Urologe möchte mich an eine Klinik verweisen, die eine klassische OP-Methode anwendet, bei der der Hodensack geöffnet wird. Kann man nicht endoskopisch operieren?

Die operative Beseitigung eines Wasserbruchs im Hodensack (Hydrozele) ist ein sicheres, nur selten zum Rückfall führendes Verfahren zur Beseitigung des Wasserbruchs. Dabei wird in lokaler oder allgemeiner Betäubung ein Schnitt von der Seite oder über die Mitte des Hodensacks vorgenommen. Vor Jahren wurde ein endoskopischer Behandlungsversuch im Journal of Endourology veröffentlicht. Dabei zeigte sich, daß zwar der Wasserbruch über einen kleinen Schnitt in der Hodensackwand betrachtet und auch abgesaugt werden kann. Es ließ sich aber auf diesem Wege keine zuverlässige Abtragung der flüssigkeitsproduzierenden Wasserbruchwand erreichen. Gegenwärtig ist für Erwachsene die operative Beseitigung der Hydrozele das sicherste Behandlungsverfahren.

Das Kondom steckt noch in ihrer Scheide

Marco, 16: Als ich das letzte Mal mit meiner Freundin Sex hatte, das war vor drei Tagen, blieb das Kondom in ihr stecken. Wir sind verzweifelt und wissen nicht, was wir machen sollen. Mit den Fingern können wir es nicht herauskriegen, es steckt zu tief. Können wir abwarten? Vielleicht fließt das Kondom mit der nächsten Regelblutung mit heraus?

Deine Freundin sollte ganz schnell zum Frauenarzt gehen. Denn erstens könnte sie schwanger sein. Oder wißt Ihr, ob die kleinen Spermien brav im Verhüterli geblieben sind? Und zweitens ist das Kondom ein Fremdkörper, der nicht mit der nächsten Regelblutung ausgeschieden wird und im schlimmsten Fall eine Reizung oder Entzündung bei Deiner Freundin auslösen könnte. Es muß ihr auch überhaupt nicht peinlich sein, mit dem Arzt darüber zu sprechen. Pannen gibt es immer wieder, und dann ist es der Job des Arztes, Euch aus der Patsche zu helfen. Vielleicht fällt es ihr auch leichter, wenn Du sie begleitest. Schließlich ist das Mißgeschick ja Euch beiden passiert. Bei dieser Gelegenheit könntet Ihr Euch vom Arzt nochmals den richtigen Umgang mit Kondomen erklären lassen. Fehler bei der Kondomanwendung sind übrigens bei jüngeren Paaren häufiger als bei älteren. Aus diesem Grund ist es aus meiner Sicht sinnvoll, darüber nachzudenken, ob ein Paar nicht zusätzlich zum Kondom mit der Pille verhüten will. Wenn Du das nächste Mal mit Deiner Freundin schläfst, dann mußt Du auch in der heißesten Situation einen kühlen Kopf bewahren. Das heißt, Du mußt Deinen Penis aus ihrer Scheide ziehen, bevor er wieder schlaff wird. Am besten hälst Du dabei das Kondom an der Peniswurzel fest, damit es nicht abrutschen kann.

Er konnte nicht eindringen

Jessica, 16: Seit einem Jahr gehe ich mit meinem Freund (18). Jetzt wollten wir miteinander schlafen, aber es ist schiefgegangen. Ich hatte das Gefühl, als sei sein Penis viel zu groß. Er paßte einfach nicht. Oder war ich zu verkrampft, weil es mein erstes Mal war? Wir haben drei verschiedene Stellungen ausprobiert. Mein Freund sagte, daß ich nicht traurig sein müßte. Ich bin aber trotzdem verzweifelt. Und vor allem habe ich Angst vor dem nächsten Mal. Ist meine Scheidenöffnung vielleicht zu klein? Kann das der Frauenarzt feststellen und was dagegen tun?

Kompliment an Deinen Freund! Manche Jungen würden ihrer Freundin Vorwürfe machen und damit das Problem noch verstärken. In den meisten Fällen sind psychische Ursachen dafür verantwortlich, wenn der Junge nicht eindringen kann. Sicher kennst Du die Redewendung: „Es schnürt mir vor Angst den Hals zu.“ Und genau das ist bei Dir passiert. Deine Scheide hat einfach „zugemacht“, auch wenn Dur Dir der Angst vielleicht gar nicht bewußt warst. Z.B. die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft oder vor der Ansteckung mit einer Krankheit (wie verhütet Ihr?), oder, daß es weh tun könnte. Vermutlich ist Deine Sorge, daß Deine Scheide zu eng ist, unbegründet. Vielleicht mußt Du mit Deinem Freund noch etwas vorsichtiger und entspannter an Dein erstes Mal herangehen. Laßt Euch Zeit und nehmt Euch nicht vor, daß „es“ heute passieren muß. Ein wichtiger Ratgeber in solchen Fragen ist auch Dein Frauenarzt, wie Du ganz richtig vermutest. Er kann es Dir einerseits sagen, ob bei Dir alles in Ordnung ist. Andererseits kann er auch im Gespräch mit Dir einer möglichen psychischen Ursache für Dein Problem auf den Grund gehen. Sei nicht verzweifelt, und mach Dir nicht zusätzlichen Streß. Dein Problem ist nicht selten und fast immer lösbar.

Kann man Jungfernhäutchen reparieren?

Yasemin, 17: Ich bin verzweifelt. Als Türkin und gläubige Mohammedanerin möchte ich als Jungfrau in die Ehe gehen. Das Problem ist nur: Vor kurzem habe ich mit einem Jungen geschlafen! Zuerst machten wir nur Petting, aber dann wollten wir beide mehr – und wir schliefen miteinander. Inzwischen haben wir Schluß gemacht. Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Meinen Eltern hatte ich natürlich nichts von meinem Freund erzählt. Wenn sie herausbekommen, daß ich keine Jungfrau mehr bin, bringen sie mich um! Ich muß also unbedingt mein Jungfernhäutchen „reparieren“ lassen. Geht das, und wenn wo? Ich habe so schreckliche Angst vor der Hochzeitsnacht. Bitte hilf mir.

Liebe Yasemin, als Angehörige einer anderen Kultur und Tradition fällt es mir schwer, „emotionslos“ auf Fragen wie Deine einzugehen. Gerne würde ich mit Dir über die Demütigung der Frau diskutieren, wenn deren Wertigkeit von einem Stückchen Haut abhängig gemacht wird. Aber es steht mir nicht zu, zu urteilen. Vermutlich ist der Eingriff für Dich das „kleinere Übel“ verglichen mit der Not, in die Du kommst, wenn Du von Deiner Familie geächtet wirst. Es gibt eine Reihe von Frauenärzten/innen, die das Jungfernhäutchen durch einen operativen Eingriff wiederherstellen. Die Adressen erfährst Du bei der nächsten ProFamilia-Beratungsstelle. Manche Ärzte rechnen über Krankenkassen ab, ansonsten mußt Du mit Kosten von etwa 400 Mark rechnen. Der Eingriff selbst dauert etwa fünf Minuten, wird ambulant und unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei werden die Reste des Jungfernhäutchens (Hymen) wieder zusammengefügt. Der Faden löst sich von selbst auf. Manche Ärzte empfehlen, diese Operation erst 7 bis 10 Tage vor der Heirat durchführen zu lassen, da die Wahrscheinlichkeit einer wahrnehmbaren Blutung nach einer „frischen Wiederherstellung“ das Hymens größer ist. Erfolgsgarantie gibt´s allerdings auch nicht. Denn nicht jede Frau blutet beim ersten Geschlechtsverkehr – auch wenn sie noch nie mit einem Mann geschlafen hat.

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