Seite 226

Für diesen Beitrag bedanke ich mich bei Jürgen

 
Bundesgesetzblatt
Teil 1 G 570
4

2001
Tag

01.06.2001
 

Ausgegeben zu Berlin am 01.06.2001
Inhalt

Verordnung über die artgerechte Haltung von Frauen
(Frauenhalteverordnung FHaltVO)


Nr. 13
Seite

39

Bekanntmachung der
Verordnung über die artgerechte Haltung von Frauen
(Frauenhalteverordnung FHaltVO)
vom 01.06.2001
 

 

Aufgrund des § 32 a Abs. 4 des Artenschutzgesetzes (BGBI. I Nr. 584/1973), in der Fassung der Änderung vom 31.12.1985 (BGBI. I Nr. 430/1985), wird im Einvernehmen mit der Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz angeordnet:

Artikel I
Allgemeine Bestimmungen

Sich eine Frau zu halten ist bei weitem problematischer als zu Großvaters Zeiten, und es erhebt sich die Frage, ob sich der Griff zur (eigenen) Frau überhaupt noch lohnt. Gottlob gibt es auch noch einige gute Eigenschaften der Frau, die jedoch sehr selten zu finden sind: Zwei davon sollte die Auserwählte aber laut BGBI. I Nr. 584/1973 unbedingt aufweisen:

§ 1

(1) Sie sollte nützlich sein, d.h. häusliche Fähigkeiten besitzen, darüber hinaus auch fleißig im Haushalt und willig im Bett.
(2) Sie sollte herzeigbar sein, d.h. ihr Aussehen sollte kein Mitleid erregen, selbst bei Second-Hand-Kleidung.
(3) Obige Punkte können außer Acht gelassen werden, wenn der § 2 zutrifft.
(4) Abzuraten ist von Frauen mit eigener Meinung; insbesondere, wenn diese auch geäußert wird.

§ 2

Sie ist reich oder Filmstar oder beides.

Artikel II
Tips und Empfehlungen

(1) Anschaffung
Nehmen Sie sich Zeit bei der Auswahl Ihres Frauchens und überzeugen sie sich von ihren Fähigkeiten. Tragen Sie nicht dazu bei, daß die Zahl der Frauen, die später ausgesetzt werden, noch weiter steigt. Die Kosten für Frauenhäuser werden schließlich auf die Gemeinschaft der steuerzahlenden Männer umgelegt.

(2) Ernährung
Wie der Mensch ist auch die Frau ein Allesfresser. Man sollte ihm neben Katzenfutter auch ab und zu frisches Gemüse verabreichen. Vorsicht jedoch bei Überfütterung! Wenn sie zu fett ist, wird er unbeweglich und kann nicht mehr so schnell putzen und waschen. Zuviel Grünfutter ist aber zu vermeiden, da damit die Meckerfähigkeit gesteigert wird.

(3)Umweltbedingungen
Mann sollte sie nicht den ganzen Tag einsperren, da sie sonst depressiv wird, das Essen verweigert und bald eingeht. Wer keinen Garten hat ("Rasenschnitt per Nagelschere"), sollte ihn möglichst einmal täglich ins Freie führen, wo sie etwas Auslauf hat. Dabei empfiehlt es sich, Schaufenster zu meiden, sonst besteht Reißgefahr für die Haslkette aus Schwedenstahl.

(4) Pflege
Sorgen Sie dafür, daß sie sich genau einmal am Tag wäscht, um die Folgekosten (Feuchtigkeitscremes) zu begrenzen. Um Verletzungen vorzubeugen, sollten die Nägel regelmäßig nachgeschnitten werden. Haarpflege sollte durch Perücken - vorzugsweiser Einkauf nach Karneval in Spezialgeschäften - ersetzt werden. Der Bezug von Duftwässern sollte budgetiert werden.

(5) Ausbildung
Empfehlenswert ist die Anschaffung einer bereits ausgebildeten und arbeitswilligen Frau. Sollten diese bereits vergriffen sein, ist der Besuch von entsprechenden Ausbildungskursen unbedingt zu empfehlen. Das Befolgen der wichtigsten Befehle, wie "Fuß!", "Platz!", Kusch!" oder "Hol Bier!" erleichtert die Haltung der Frau erheblich und ist – selbst entgegen bestehender Theorien – von Frauen erlernbar.  

(6) Fortpflanzung
Frauen sind das ganze Jahr über läufig und verhalten sich auch dementsprechend, wenn nicht gerade eine Migräne vorgeschoben wird. In speziellen Fällen empfiehlt sich die Sterilisation, denn ein ständig schwangere Frauen sind nur bedingt arbeitsfähig und verzehren Kombinationen aus Hering und Himbeeren.

Berlin, 01.06.2001

Die Bundesministerin

für Artenschutz und Umweltangelegenheiten

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