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Ratgeber      Geld

Die €uromünzen der 12 Länder

Mal ehrlich: die Vorderseite der neuen Währung kennt inzwischen jeder. Wer aber kennt die Rückseite der Münzen aus den anderen 11 Ländern? Hier erfahren Sie es im Überblick.

Heute: die 20-Cent-Münze

 Belgien:  Die nationale Seite aller belgischen Euro-Münzen besteht aus Elementen der zurzeit in Umlauf befindlichen belgischen Münzen.

Ein Gremium aus führenden Regierungsvertretern, Künstlern und Numismatikern wählte das auf allen Münzen verwendete Design aus. Es zeigt König Albert II. und sein Monogramm – ein großes "A" unter einer Krone – umringt von den zwölf europäischen Sternen. Das Ausgabejahr ist ebenso im Motiv enthalten wie das Jahr der Prägung.

Entworfen wurden die belgischen Münzen von Jan Alfons Keustermans, dem Direktor der Städtischen Akademie für Schöne Künste in Turnhout.

 Deutschland:  In Deutschland wählte ein Gremium aus Beamten und Numismatikern die drei verschiedenen Entwürfe für die nationalen Seiten der Euro-Münzen aus.

Diese Münzen zeigen das Brandenburger Tor als Symbol für die Teilung und spätere Wiedervereinigung Deutschlands. Die Perspektive des von Reinhard Heinsdorff stammenden Entwurfs betont die Öffnung des Tores und akzentuiert die Vereinigung Deutschlands und Europas.

 Finnland:  Finnland entschied sich für drei Entwürfe, die den Motiven der derzeitigen nationalen Münzen ähnlich sind.

Der heraldische Löwe ist die Reproduktion eines Gestaltungsentwurfs des Bildhauers Heikki Häiväoja. Das Motiv des heraldischen Löwen wurde in mehreren Varianten lange Zeit auf verschiedenen finnischen Münzen verwendet, zum Beispiel auf den 1-Finnmark-Münzen von 1964 bis 2001.

 Frankreich:  Für die nationale Seite der französischen Münzen wurden mehr als 1.200 Entwürfe gesichtet. Eine Jury unter Leitung des Finanzministers wählte je drei Motive für die einzelnen Münzwerte aus.

Die Jury bestand aus Numismatikern, Künstlern, einem ehemaligen Mitglied der Europäischen Kommission (Christiane Scrivener), Parlamentsabgeordneten, dem Leiter (Emmanuel Constans) und dem Chefgraveur (Pierre Rodier) der Pariser Münze, Wirtschaftsvertretern und der Schauspielerin Irène Jacob.

Das Thema der Säerin durchzieht die gesamte Geschichte des französischen Franc. Die von Laurent Jorio entworfene "moderne, zeitlose Grafik symbolisiert Frankreich, das sich bei seiner Integration in Europa treu bleibt".

 Griechenland:  Aus einer Anzahl von Entwürfen, die ein Gremium aus Technikern und Künstlern vorgeschlagen hatte, wählten der Wirtschaftsminister und der Gouverneur der Bank von Griechenland die Motive für die nationalen Seiten der Münzen aus. 

Die ausgewählten Motive stammen von dem Bildhauer Georges Stamatopoulos, der sie im Auftrag der Bank von Griechenland gestaltete. Jede Stückelung hat ein eigenes Motiv.

Sie erinnert an Ioannis Capodistrias (1776-1831), einen führenden Landes- und Europapolitiker und Diplomaten. Er war nach dem griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821-1827) der erste Präsident Griechenlands (1830-1831).

 Irland:  Die irische Regierung entschied sich für ein einziges Motiv auf allen irischen Euro-Münzen. 

Es zeigt die keltische Harfe als traditionelles Symbol für Irland, kombiniert mit dem Ausgabejahr und dem irischen Wort für Irland - (Eire). Das Harfenmotiv wurde von Jarlath Hayes entworfen.

 Italien:  In Italien wurden die Entwürfe für die Euro-Münzen zunächst von einem Gremium aus Technikern und Künstlern gesichtet und dann von RAI Uno, dem größten Fernsehsender des Landes, der Bevölkerung zur Auswahl vorgestellt. Für jeden Nennwert wurde aus Meisterwerken berühmter italienischer Künstler ein eigenes Motiv gewählt.

Auf der Münze ist eine Skulptur von Umberto Boccioni, einem führenden italienischen Futuristen, abgebildet.

 Luxemburg:  Yvette Gastauer-Claire entwarf die Münzen im Auftrag des Großherzoglichen Hofes und der luxemburgischen Regierung.

Alle Münzen werden mit dem Bildnis Seiner Königlichen Hoheit, des Großherzogs Henri, geprägt. Auf den Münzen erscheinen das Jahr der Ausgabe und das Wort "Luxemburg" auf Luxemburgisch ("Lëtzebuerg").

 Niederlande:  In den Niederlanden wird die nationale Seite der Münzen in zwei Ausführungen geprägt. Beide zeigen Königin Beatrix.

Auch hier wird die Monarchin im Profil abgebildet. Der Text "Beatrix, Königin der Niederlande" verläuft am Rand der Münzen.

 Österreich:  In Österreich beschloss man, auf den Münzen Blumen, Bauwerke und berühmte Persönlichkeiten aus der Geschichte darzustellen. Die Motive wurden von einem nationalen Gremium ausgesucht und per Meinungsumfrage bestätigt. Der österreichische Künstler Josef Kaiser entwarf die Abbildungen.

Das Schloß Belvedere gehört zu den schönsten Barockgebäuden Österreichs. Sein Name ist eng mit dem Begriff der Freiheit verbunden. Hier wurde 1955 das Abkommen unterzeichnet, durch das Österreich seine Souveränität wiedererlangte.

 Portugal:  Aus den Vorschlägen im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs wurden drei Entwürfe ausgewählt. Der Designer Vítor Manuel Fernandes dos Santos ließ sich von historischen Symbolen inspirieren und reproduzierte die drei Siegel des ersten Königs von Portugal, Dom Afonso Henriques. Er gewann den Wettbewerb mit den unten dargestellten Motiven.

Im Mittelpunkt des Motivs steht das königliche Siegel von 1142.

 Spanien:  In Spanien hat der Regierungschef, José Maria Aznar, eine Münzserie mit drei nationalen Motiven vorgestellt, die berühmte spanische Persönlichkeiten und Bauwerke darstellen.

Sie zeigen Miguel de Cervantes, den Vater der spanischen Literatur, und würdigen damit die universale Bedeutung seines Denkens und Schaffens.

Quelle: Europäische Zentralbank

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