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Ratgeber      Geld

Die €uromünzen der 12 Länder

Mal ehrlich: die Vorderseite der neuen Währung kennt inzwischen jeder. Wer aber kennt die Rückseite der Münzen aus den anderen 11 Ländern? Hier erfahren Sie es im Überblick.

Heute: die 1-Euro-Münze

 Belgien:  Die nationale Seite aller belgischen Euro-Münzen besteht aus Elementen der zurzeit in Umlauf befindlichen belgischen Münzen.

Ein Gremium aus führenden Regierungsvertretern, Künstlern und Numismatikern wählte das auf allen Münzen verwendete Design aus. Es zeigt König Albert II. und sein Monogramm – ein großes "A" unter einer Krone – umringt von den zwölf europäischen Sternen. Das Ausgabejahr ist ebenso im Motiv enthalten wie das Jahr der Prägung.

Entworfen wurden die belgischen Münzen von Jan Alfons Keustermans, dem Direktor der Städtischen Akademie für Schöne Künste in Turnhout.

 Deutschland:  In Deutschland wählte ein Gremium aus Beamten und Numismatikern die drei verschiedenen Entwürfe für die nationalen Seiten der Euro-Münzen aus.

Sie tragen das traditionelle Symbol deutscher Souveränität, den Adler, umgeben von den europäischen Sternen. Das Motiv wurde von Heinz und Sneschana Russewa-Hoyer entworfen.

 Finnland:  Finnland entschied sich für drei Entwürfe, die den Motiven der derzeitigen nationalen Münzen ähnlich sind.

Für diese Münze entwarf der Künstler Pertti Mäkinen ein Motiv mit zwei fliegenden Schwänen. Sie stammen aus seinem Wettbewerbsbeitrag für eine Gedenkmünze zum 80. Jahrestag der Unabhängigkeit Finnlands.

 Frankreich:  Für die nationale Seite der französischen Münzen wurden mehr als 1.200 Entwürfe gesichtet. Eine Jury unter Leitung des Finanzministers wählte je drei Motive für die einzelnen Münzwerte aus.

Die Jury bestand aus Numismatikern, Künstlern, einem ehemaligen Mitglied der Europäischen Kommission (Christiane Scrivener), Parlamentsabgeordneten, dem Leiter (Emmanuel Constans) und dem Chefgraveur (Pierre Rodier) der Pariser Münze, Wirtschaftsvertretern und der Schauspielerin Irène Jacob.

Die Münzen zeigen einen Baum, gezeichnet vom Maler Joaquim Jiminez, als Symbol für Leben, Beständigkeit und Wachstum. Er steht in einem Sechseck und ist von dem republikanischen Motto "Liberté, Egalité, Fraternité" (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) umgeben.

 Griechenland:  Aus einer Anzahl von Entwürfen, die ein Gremium aus Technikern und Künstlern vorgeschlagen hatte, wählten der Wirtschaftsminister und der Gouverneur der Bank von Griechenland die Motive für die nationalen Seiten der Münzen aus. 

Die ausgewählten Motive stammen von dem Bildhauer Georges Stamatopoulos, der sie im Auftrag der Bank von Griechenland gestaltete. Jede Stückelung hat ein eigenes Motiv.

Sie zeigt die Eule, die auf einer 4-Drachmen-Münze des antiken Athen (5. Jh. v. Chr.) zu sehen ist.

 Irland:  Die irische Regierung entschied sich für ein einziges Motiv auf allen irischen Euro-Münzen. 

Es zeigt die keltische Harfe als traditionelles Symbol für Irland, kombiniert mit dem Ausgabejahr und dem irischen Wort für Irland - (Eire). Das Harfenmotiv wurde von Jarlath Hayes entworfen.

 Italien:  In Italien wurden die Entwürfe für die Euro-Münzen zunächst von einem Gremium aus Technikern und Künstlern gesichtet und dann von RAI Uno, dem größten Fernsehsender des Landes, der Bevölkerung zur Auswahl vorgestellt. Für jeden Nennwert wurde aus Meisterwerken berühmter italienischer Künstler ein eigenes Motiv gewählt.

Hier ist die berühmte Zeichnung Leonardo da Vincis von den Idealproportionen des menschlichen Körpers abgebildet, die sich heute in den Gallerie dell'Accademia in Venedig befindet.

 Luxemburg:  Yvette Gastauer-Claire entwarf die Münzen im Auftrag des Großherzoglichen Hofes und der luxemburgischen Regierung.

Alle Münzen werden mit dem Bildnis Seiner Königlichen Hoheit, des Großherzogs Henri, geprägt. Auf den Münzen erscheinen das Jahr der Ausgabe und das Wort "Luxemburg" auf Luxemburgisch ("Lëtzebuerg").

 Niederlande:  In den Niederlanden wird die nationale Seite der Münzen in zwei Ausführungen geprägt. Beide zeigen Königin Beatrix.

Hier erscheint die Monarchin im Profil sowie der Text "Beatrix, Königin der Niederlande" auf Niederländisch. Die zwölf Sterne nehmen nur die Hälfte der Umrandung ein.

 Österreich:  In Österreich beschloss man, auf den Münzen Blumen, Bauwerke und berühmte Persönlichkeiten aus der Geschichte darzustellen. Die Motive wurden von einem nationalen Gremium ausgesucht und per Meinungsumfrage bestätigt. Der österreichische Künstler Josef Kaiser entwarf die Abbildungen.

Sie zeigt den berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, um Österreich als Land der Musik zu würdigen.

 Portugal:  Aus den Vorschlägen im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs wurden drei Entwürfe ausgewählt. Der Designer Vítor Manuel Fernandes dos Santos ließ sich von historischen Symbolen inspirieren und reproduzierte die drei Siegel des ersten Königs von Portugal, Dom Afonso Henriques. Er gewann den Wettbewerb mit den unten dargestellten Motiven.

Hier werden die Burgen und Wappen des Landes von den europäischen Sternen umringt. Die Abbildung symbolisiert den Dialog, den Austausch von Werten und die Dynamik im Aufbau Europas. Mittelpunkt ist das königliche Siegel von 1144.

 Spanien:  In Spanien hat der Regierungschef, José Maria Aznar, eine Münzserie mit drei nationalen Motiven vorgestellt, die berühmte spanische Persönlichkeiten und Bauwerke darstellen.

Sie tragen das Bildnis von König Juan Carlos I. de Borbón y Borbón.

Quelle: Europäische Zentralbank

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